Fall des Monats

 

Kater Simba fällt vom Balkon

Es erzählt: Simba's Besitzerin Chantal Imboden

Der  6jährige Kater Simba überlebt einen Sturz aus dem 3. Stock – trotz schweren Verletzungen. Der Weg der Besserung ist lang. Mit einem speziellen Rollwagen werden vorübergehende Lähmungserscheinungen kompensiert

 

Es geschah an einem Donnerstag, frühmorgens um vier Uhr:

Chantal Imboden wurde durch heftigen Lärm auf der Terrasse aus dem Schlaf gerissen. „Ich habe sofort an meine Katzen Simba und Nala gedacht und Schlimmes befürchtet“, erzählt die in Visp wohnhafte Frau. 
 

 

 

Die Vorahnungen bestätigten sich, als ihr Partner feststellte, dass das Katzennetz gerissen war. 

Kater Simba, 6jährig, war aus dem dritten Stock in die Tiefe gestürzt.

 

 

 

 

 

 

 

Die Bengalkatze lebte, hatte jedoch schwere Verletzungen am Hinterleib. „Wir suchten nach einem Tier-Notfalldienst in unserer Nähe“, erinnert sich die Walliserin an den schlimmen Morgen, „leider aber ohne Erfolg.“ Die beiden weiteten die Suche nach einer entsprechenden Anlaufstelle aus und landeten schliesslich bei der Kleintierklinik S. AG.

 

 

„Dr. Gilles Steiner hat uns beruhigt und gesagt, wir sollten Simbas Schwester Nala auf die zweistündige Autofahrt mitnehmen, dies würde ihrem verletzten Bruder guttun. Wir befolgten seinen Rat und waren gegen 7.30 Uhr in Flamatt.“ Während der langen Reise habe sich die Klinik mehrmals telefonisch nach dem Befinden Simbas erkundigt, was ihr ein sehr gutes Gefühl vermittelt habe, führt Chantal Imboden weiter aus. 

 

 

 

 

 

 

 

Lange Verletzungsliste

Die ersten Röntgenbilder zeigten schwere Quetschungen im Beckenbereich, weitere Untersuchungen brachten eine Leberblutung und eine Verletzung einiger Schwanzwirbel an den Tag.

 

 

 

 

Ausserdem war das Kreuzband am linken Hinterlauf gerissen. Und schliesslich landete auch noch ein Blasenstau auf der langen Verletzungsliste. Chantal Imboden dazu: „Seit er drei Monate alt ist, begleitet uns Simba durchs Leben. Ihn dann so zu sehen, tat uns unendlich leid. Aber nachdem er stabilisiert und zwei Tage später operiert werden konnte, schöpften wir neuen Mut.“

 

 

 

 

 

Indes, der stolze Kater musste einiges über sich ergehen lassen: Die Wirbelverletzung war so schwer, dass der Schwanz amputiert werden musste, und das gerissene Kreuzband wurde mit einer Titan-Version ersetzt. Besonders gravierend war jedoch die Tatsache, dass Simba die beiden Hinterbeine nicht bewegen konnte; die Auswirkung der heftigen Quetschungen.

 

 

 

 

 

 

Ein Stück Beweglichkeit

Das habe ihr grosse Sorgen gemacht, führt Chantal weiter aus. „Der Arzt hat mir diesbezüglich allerdings Hoffnung vermittelt“, die Katze reagiere auf Berührung und habe ganz offensichtlich noch Gefühl in den Beinen. Doch sei der Weg bis zur (hoffentlich vollständigen) Genesung noch weit. „Simba geht nun diesen Weg – in sehr zügigem Tempo. Und dies im wahrsten Sinne des Wortes.

 

 

 

 

 

 

Über die Web-Seite tierisch-anders.ch konnten wir einen Rollwagen für gehbehinderte Katzen organisieren. Damit saust Simba nun durch die Wohnung.“ Die Kleintierklinik S. AG habe ihr diesen Tipp gegeben, und sie sei äusserst dankbar dafür. Simba habe durch die „neue Beweglichkeit“ ein Stück Lebensqualität zurückerhalten. „Jetzt hoffen wir einfach, dass er wieder ganz gesund wird, was aber gemäss dem Arzt eben ein sehr langer Prozess werden könnte“, sagt Chantal Imboden.

 

 

Freude und Lebenslust

Ein Prozess, der hie und da von Rückfällen geprägt ist. Simba wollte zeitweilig nicht fressen und musste zwangsernährt werden, dann machten ihm Durchfall und Schnupfen zu schaffen. Und auch seine Schwester Nala musste wegen einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse behandelt werden. „Auch sie wurde in Flamatt kuriert“, führt Chantal Imboden aus. „Wir fühlen uns in dieser Klinik bestens aufgehoben. Das Engagement, die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit aller Mitarbeitenden ist sensationell. Und man hat uns immer Mut gemacht und Zuversicht vermittelt, was in solchen Situationen sehr wertvoll ist.“

Die Antwort auf eine Frage, die sich angesichts des schweren Unfalls ihres Katers aufdrängen könnte, nimmt Chantal vorweg: „In keinem Moment haben wir mit dem Gedanken gespielt, Simba einschläfern zu lassen. Er gehört zur Familie, wir spüren heute ganz deutlich seine Dankbarkeit für die gute Pflege. 

Er gibt uns so viel zurück. In seinen Augen ist pure Freude und Lebenslust zu sehen. Das ist alles, was zählt.“