Fall des Monats, der Stein des Anstosses

 

Hunde spielen liebend gerne – auch mit ungeeigneten Spielsachen. Beispielsweise mit Steinen. Ein American Bully machte diesbezüglich schmerzhafte Erfahrungen.

Der American Bully XL-Rüde Roki kam als Notfall in die Kleintierklinik S. AG. Aufgrund heftiger Bauchschmerzen konnte das zweijährige Tier kaum aufstehen, und auch das Abtasten durch den Arzt bereitete ihm ganz offensichtlich Schmerzen. Ein ausführliches Gespräch mit den Haltern des Hundes brachte 

 

Licht ins Dunkle

Sie erwähnten, dass Roki liebend gerne mit Steinen spielt. Eine Untersuchung des Gebisses bestätigte diese Aussage, der Zahnbelag zeigte entsprechend typische Abriebmerkmale. Nach diesen wichtigen Informationen wurde der ansonsten gesund und bei Kräften wirkende Hund geröntgt 

 

 

 

 

 

worauf der „Stein des Anstosses“ rasch gefunden werden konnte: In Rokis Magen war ein Stein zu sehen, zu gross um mit brechreizfördernden oder abführenden Medikamenten ausgeschieden werden zu können. 

Ein Hochrisiko-Eingriff

Der Tierarzt entschied sich notgedrungen für eine operative Entfernung des Fremdkörpers. Kein leichter Entscheid, gilt eine Eröffnung des Magens doch als Hochrisiko-Eingriff. Ganz besonders heikel ist insbesondere die zweite Phase der OP, nämlich das Schliessen des offenen Magens. Hier ist absolutes Fingerspitzengefühl gefordert, denn das Verdauungsorgan muss in filigraner Feinarbeit absolut dicht vernäht werden. Die Operation – sie dauerte rund eine Stunde – verlief erfolgreich. Der Stein konnte entfernt werden und Nachuntersuchungen zeigten keine weiteren Verletzungen im Verdauungstrakt des American Bully. 

Roki war nach ein paar Tagen wieder „voll auf dem Damm“ – und spielfreudig wie eh und je. Nur seine Vorliebe für Steine muss man ihm nun noch abgewöhnen...